Bis heute ist der männliche Rollenkäfig recht stabil. Gefühlsferne und das klaglose Ertragen von Härten und Gesundheitsrisiken sind immer noch typische Merkmale der Männerrolle. Diese Geschlechterrollenstereotype erschweren einen sensiblen und reflektierten Umgang mit der eigenen emotionalen Bedürftigkeit. Als kulturell vermittelte Rollenbilder dienen sie auch der Abwehr kindheitlich erfahrener Verunsicherungen und damit zusammenhängender unverarbeiteter Ängste, Wut und Trauer.
Vielen Männern sind solche Zusammenhänge nicht bewusst. Es fällt ihnen schwer über seelische Verwundungen und emotionale Bedürfnisse zu sprechen. Destruktives Arbeiten, Alkohol und Aggression sind dann krank machende Auswege – mit Folgen für die seelische Gesundheit.
Häufige seelische Störungen von Männern sind Suchterkrankungen und Suizide sowie stresskompensatorisches Hochrisikoverhalten mit negativen gesundheitlichen Folgen. Bei den Jungen dominiert ADHS. Seelische Belastungen äußern sich bei Männern häufig anders als bei Frauen. Es fällt Männern aber schwerer psychotherapeutische Hilfe aufzusuchen. Auch die diagnostischen Routinen und Behandlungsangebote der Medizin sind noch zu unsensibel für die seelischen Nöte und rollentypisch verzerrten Symptomschilderungen von Männern.
Der Männerkongress 2014 an der Düsseldorfer Universität beschäftigt sich mit diesen Zusammenhängen und will hier mit renommierten Expertinnen und Experten informieren und Lösungswege aufzeigen. Männer und natürlich auch Frauen sind herzlich eingeladen.
Für die Veranstalter:
Prof. Dr. Matthias Franz und OA André Karger